„In heiliger Nacht! in Zaubernacht / Mutter Natur, bet’ ich dich an!“ So dichtete der Weimarer Theologe Johann Gottfried Herder im Jahr 1772, und schlug damit einen Ton an, der gerade bei der jungen Generation begeisterte Resonanz hervorrief. Hatte sich das 18. Jahrhundert unter dem Schlagwort der „Aufklärung“ dem Ziel verschrieben, Licht in jede dunkle Ecke der Natur zu bringen, so wurde nun den letzten Refugien des Geheimnisvollen umso größere Wertschätzung entgegengebracht: Die Romantiker entdeckten ihre Liebe zu finsteren Wäldern, düsteren Kathedralen und dem schrecklich-faszinierenden Mysterium der Nacht.
Die Nacht ist das Leitmotiv im Konzertprogramm NOCTURNE des Vokalensemble Crescendo. Im Spiel von Licht und Schatten, der Ambivalenz von Abschied und Neubeginn, der Symbolik von Vergänglichkeit und ewigem Leben fanden Komponisten aller Epochen eine schier unerschöpfliche Inspirationsquelle. Wir präsentieren mit Werken von Hugo Wolf (1860–1903), Johannes Brahms (1833–1897) und Albert Becker (1834–1899) ein hochromantisches Programm, in dem sich geistliche und weltliche Werke zu einer neuen Einheit, einer großen Nocturne für Chor a cappella, verbinden sollen. Begleiten Sie uns bei dieser musikalischen Nachtwache der besonderen Art. Karten zu 12 Euro (ermäßigt 6 Euro) an der Abendkasse.